Es begann wie jeden Morgen mit etwas getoastetem Brot, ein bisschen Margarine, Marmelade die wir zu keiner Frucht wirklich zuordnen konnten und Rührei. Zur Feier des Tages wurden noch Pancakes mit Obst gereicht, LECKER!
Unser Ziel war las Grietas, eine Vulkanschlucht gefüllt mit glasklarem Wasser welches aus den Bergen kommt. Gegen 7 Uhr verließen wir unser Hostel und kamen nach kurzem Fußweg am Hafen an, wo wir uns ein Wassertaxi auf die andere Seite des Hafens nahmen um dort den 30 minütigen Fußweg auf uns zu nehmen. Außer einigen Angestellten der dortigen, exklusiven Hotels war niemand sonst unterwegs.
Vorbei an uralten Kakteen, die pro Jahr nur wenige Millimeter wachsen, und Salinen die seit jeher zum pökeln von Fischen genutzt werden, erreichten wir als erste an diesem Tag die Schlucht. Trotz dass es früh am Morgen war hatte die Sonnen schon viel Kraft und Eva sprang gleich ins (sehr) kühle Nass.
Das Wasser war glasklar und man konnte ohne selbst im Wasser zu sein den Boden und manchen Fisch erkennen. Ich machte einige Aufnahmen, während Eva den Kanal nach hinten schwamm. Als sie wieder vorne am Steg war bat sie um meine Kamera mit meinem wasserdichten Gehäuse, da die Sonne schöne Strahlen im Wasser erzeugte. Ein zweites Mal schwamm sie nach hinten und fotografierte dieses Schauspiel. Dann wollte sie über den ersten Abschnitt der Schlucht hinausklettern, da wir von einer Mitreisenden den Tipp bekommen hatten, es würde weiter gehen. Beim Klettern mit dem etwas schwereren und klobigen Gehäuse rutschte Eva auf den glitschigen Felsen aus und verletzte sich unter dem rechten Knie. Marin schickte einen zwischenzeitlich eingetroffenen weiteren Schwimmer mit wasserdichtem Packsack und Verbandszeug nach hinten. Allerdings blutete Eva relativ stark. Sie verpackte also nur meine Kamera und schwamm dann zurück zum Steg. Am Steg angekommen, verband ich die Verletzung notdürftig und wir machten uns langsam auf den Rückweg. An einem Kiosk auf dem Weg erhielten wir kühlendes Eis und so konnte es weiter gehen. Ein Auto oder Wassertaxi war leider nicht vorhanden. Unsere Hoffnung lagen auf dem Hotel auf halbem Weg. Ich bat dort um Hilfe und ein netter Angestellter holte den Rollstuhl hervor und schob Eva über Stock und Stein bis zum Wassertaxi. Das stand auch schon bereit und so konnten wir mit diesem zurück zum Hafen fahren. Dort wartete bereits der Krankenwagen, den ein weiterer Angestellter des Hotels gerufen hatte. So kam Eva nach einer kurzen Untersuchung der Verletzung zu ihrer ersten (wenn auch sehr kurzen) Fahrt mit dem Krankenwagen. Im Krankenhaus angekommen kümmerten sich gleich eine medizinische Fachkraft und eine Krankenschwester um Eva, während ich draußen warten durfte. Da soviel Aufregung bekanntlich auf den Magen schlägt, machte ich mich auf und suchte zwischenzeitlich nach etwas Essbarem.
Wärenddessen wurde die Wunde örtlich betäubt, gründlich gereinigt und mit mehreren Stichen genäht. Zum Schluss bekam Eva noch Antibiotika und Ibuprofen mit. Anschließend konnten wir mit einem gratis Souvenir (die Behandlung im Krankenhaus war kostenlos) zurück zum Hostel fahren. Dort mussten wir uns nach der ganzen Aufregung erst mal hinlegen, bevor wir uns etwas zum Mittagessen suchen konnten. Den Nachmittag verbrachten wir dann ziemlich entspannt im Bett bzw. in der Hängematte.
Nach unserer ausgedehnten Mittagspause suchten wir nach einer Apotheke um für Eva die benötigten restlichen Medikamente zu besorgen und unseren Erstehilfepaket wieder aufzufüllen. Auf dem Weg zur Kioskostreet kamen wir noch an einem Streetfoodmarkt vorbei, wo wir Empenadas für den morgigen Reisetag kauften.
Danach waren wir wieder auf dem Streetfoodmarkt zum Abendessen. Dieses Mal hatten wir beide einen ganzen Fisch, der rote Schuppen hat und auf den Galapagos-Inseln häufig zu finden ist. Anschließend hieß es dann schon wieder, die Rucksäcke zu packen um am nächsten Tag weiterzufliegen.