Nach vier Tagen Nomadenleben quer durch die Wüste haben wir für 6 Nächte eine feste Bleibe. Sie liegt etwas außerhalb vom Zentrum San Pedros. Der Marsch dorthin wird uns die nächsten Tage jeweils ca. 20 min kosten.
Wir gönnen uns mit der gestern gebuchten Tour etwas frisches Grün zur Abwechslung. Es sind 30 min Fahrt mit einem 12 sitzigen weißen Mercedes-Sprinter, dann noch ein kurzer Fußmarsch in ein kleines Tal und plötzlich ist man in einer kleinen Oase. Die Thermen von Puritama beziehen ihr warmes Wasser aus den Bergen vorbei an geothermalem Gebiet und kommen hier wieder zum Vorschein. Uns wird erklärt, dass es weiter abwärts immer wärmer wird. Also suchen wir uns den letzten der sehr natürlich angelegten Pools. Die Außentemperaturen auf 3500 ü. NN und der frische Wind laden nicht unbedingt zum Baden ein. Dennoch überwinde ich mich, auch wenn die Badehose noch daheim im Schrank liegt, in Unterhose ins warme Nass zu springen. Die angenehmen ca. 35°C lassen den kalten Wind schnell vergessen. Eva kann aufgrund ihrer Knieverletzung leider nur die Füße ins Wasser hängen. Der Unterschied zwischen Wasser und Luft ist so groß, dass selbst (k)eine Wasserratte wie ich nicht mehr raus will. Irgendwann wechseln wir aber doch noch den Pool und haben ihn dann kurze Zeit später ganz für uns alleine. Gegen 13 Uhr geht es zurück in die Stadt. Wir machen noch ein paar Einkäufe und buchen unsere nächste Tour für morgen.
Am Nachmittag schreiben wir fleißig an unserem Blog, kämpfen uns durch die Visa-Bewerbung für Neuseeland, bevor wir von unserem Host ganz spontan gefragt werden mit ihnen für den Sonnenuntergang ins Kaktustal zu fahren. Wir steigen ins Auto eines etwas älteren französischen Ehepaars, mit denen wir auch dann zusammen durch das Tal wandern. Nach dem Sonnenuntergang wird es jedoch schnell dunkel und frisch, wir befinden uns schließlich auf fast 3000m in der Wüste. Wir kommen gegen 21 Uhr daheim an. Wir gehen zügig ins Bett, denn Morgen geht es wieder früh los!
Eigentlich sollen wir zwischen 5 Uhr und 5:30 Uhr abgeholt werden. Aber wir sind in Südamerika… Daher wird es 10 Minuten später und wir sind bei weitem nicht die Letzten… Alles etwas chaotisch… mañana, mañana eben… 
Kurz nach 6 Uhr geht es dann tatsächlich los Richtung El Tatio – zu den berühmten Geysiren im Norden von San Pedro. Schnell stellt sich heraus, dass unser Guide (mal wieder) nicht sonderlich gut Englisch spricht, aber er ist immerhin bemüht, uns so viel wie möglich auf Englisch zu erklären. Als wir bei den Geysiren ankommen, finden die ersten Morgenstrahlen den Weg über die Anden. Gepaart mit der morgendlichen Kälte von fast 0° C sehen die Geysire deutlich beeindruckender als im Mittags. Nachdem wir die Geysire besichtigt und ausgiebig fotografiert haben, gibt es Frühstück. Das ist auch langsam nötig – wir haben echt Hunger. Und so lassen wir uns Brot, Marmelade und Rührei sowie Tee schmecken.
Anschließend geht es weiter zu einem Schwimmbecken im Freien mit warmem Wasser – da die Außentemperatur ziemlich gering ist, nutzen wir die Pause lieber für einen Gang auf die Toilette und weitere Geysire. Außerdem ist das Wasser laut unserem Guide kälter als Puritama… Also eher nichts für Frostbeulen…
Auf dem Rückweg machen wir an zwei weiteren Lagunas halt, an denen es verschiedene Vögel und Flamingos gibt. Allerdings haben wir davon in der Salat de Uyuni schon deutlich mehr gesehen. Zum Abschluss lernen wir das Kaktustal noch in der Mittagszeit kennen. In der Abendsonne war es allerdings beeindruckender und es sind jetzt auch deutlich mehr Touristen unterwegs…
Zurück in der Unterkunft essen wir erstmals zu Mittag und machen dann – typisch Südamerika – Siesta ;-). Abends sind wir dann nochmals in der Stadt zum Abendessen.

 

Heiße Wasser sind still, oder so?!
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