Nachdem wir viele Attraktionen, die es in der Atacamawüste zu besichtigen gibt, (so ähnlich) bereits in der Salar de Uyuni gesehen haben, lassen wir es hier etwas gemütlicher angehen. So haben wir nach zwei Ausflugstagen ausgeschlafen, Wäsche gewaschen (war mal wieder nötig und bei dem Wind und der Sonne in der Atacamawüste ist die Wäsche auch schnell getrocknet) und vormittags noch etwas am PC gemacht. Danach haben wir in der Stadt Mittag gegessen und uns etwas fürs Abendessen besorgt.
Abends gab es dann noch ein Highlight, für das die Atacamawüste weltweit bekannt ist: Sterne schauen. Die Zeit war zwar nicht optimal, da der Mond bereits zu einem viertel zu sehen und somit ziemlich hell war. Außerdem ging die Milchstraße bereits am frühen Abend unter. Aber dennoch war es eine lohnenswerte Tour. Das lag vor allem an Jorge, der uns begeistert berichtet hat, wie Sternkarten funktionieren, viele Infos zu den Sternen und den 88 Sternbildern gegeben hat, so dass keine Langeweile aufkam. In bestem Englisch hat er uns außerdem erklärt, dass auf dem nördlichen und südlichen Breitengrad 23,5 die meisten Teleskope stehen – auf dem südlichen befindet sich auch die Atacamawüste mit den meisten Teleskopen weltweit an einem Ort. Seine Frau hat uns mit einem leckeren Imbiss und wärmender heißer Schokolade verwöhnt, bevor wir die Gelegenheit hatten, durch die zahlreichen und unterschiedlichen Teleskope zu schauen, die Jorge unweit seines Wohnhauses aufgebaut hat. So konnten wir beispielsweise den Mond aus vier verschiedenen Teleskopen betrachten und jedes kleinste Detail bewundern. Nach über vier Stunden hat uns Jorge um viele Eindrücke reicher zurück zur Unterkunft gefahren. Danach sind wir dann auch gleich ins Bett gefallen ;-).
Der nächste Morgen begann für mich um 9.20 Uhr während Marin etwas länger im Bett liegen blieb und erst um 10.30 Uhr aus den Federn kam. Wir hatten auch keine Eile, denn unsere Tour in das nahe gelegene Valle de la Luna war erst auf 16 Uhr angesetzt. Da das lange Wochenende der Chilenen, am 12. Oktober war Kolumbus-Tag, vorbei war, waren wir heute nur 5 Personen für diese Tour und so wurden wir zu einem anderen Touranbieter umgebucht. Wir fuhren mit einem kleinen Bus zunächst auf eine kleine Anhöhe, von wo aus wir einen tollen Überblick über das Tal aus Sanddünen und Felsen hatten. Danach führte uns unser Guide in eine Salzschlucht die kurze Zeit später zu einer Höhle wurde. Über Jahrhunderte wusch das Wasser diesen wunderbaren Canyon aus und formte bizarre Salzkristalle.
Gegen frühen Abend kamen wir an den verschiedenen Felsformationen im Tal vorbei, bevor wir zum Sonnenuntergang auf eine kleine Anhöhe den Bergkamm entlang liefen. Zum Abendessen gab es noch ein kleines Sandwich.
Unser letzter Tag in San Pedro ist angebrochen. Nach fast einer Woche heißt es ein letztes Mal in die weite trockene Landschaft fahren. Wir werden, wider Erwarten, pünktlich von einem gut englisch sprechenden Guide um 7.10 Uhr abgeholt. Nachdem alle Teilnehmer eingesammelt waren, geht es Richtung Süden. Das erste Ziel ist die Laguna Chaxa. An der spiegelglatten Lagune leben verschiedene Vögel. Unter anderem Flamingos und verschiedene Pfeiferarten. Wir sind jedoch aus Bolivien sehr viel mehr Flamingos gewohnt und so warten wir ungeduldig darauf, dass unser Guide das Frühstück fertig hat. Wir merken, dass wir diesmal mit einer guten Agency unterwegs sind. Die Becher sind nicht aus Styropor sondern wiederverwendbar aus Metal. Es gibt frische Avocado und zum ersten Mal auch Coca-Tee. Wir probieren gleich eine Tasse, müssen aber feststellen, dass er nicht außergewöhnlich schmeckt. Er ist trinkbar aber, dass ich sagen würde es war ein Highlight unserer Reise, ist er auch nicht. Er wird wohl eher für seine Wirkung gegen die Höhenkrankheit geschätzt. Es geht weiter zum Aussichtspunkt der Piedras Rojas (Rote Felsen). Leider ist es seit ein paar Monaten nicht mehr erlaubt, direkt an die Lagune zu gehen und dort auf den roten Felsen herumzulaufen. Zwei Windsurfer aus Brasilien surften dort illegal und seitdem ist das Gebiet für Touristen komplett gesperrt. Unser südlichstes und gleichzeitig höchstgelegenes Ziel mit fast 4500 m ü NN ist die Lagune Tuyajto. Hier windet es so sehr, dass es einen fast von der Stelle weht. Kombiniert mit den frischen Temperaturen am Morgen ist es ganz schön unangenehm und so versuchen wir im Windschatten einer kleinen Mauer den Ausblick zu genießen. Auf dem Rückweg Richtung San Pedro machen wir an zwei tiefblauen Lagunen, Laguna Miniques und Laguna Miscanti, halt. Früher waren diese beiden Lagunen miteinander verbunden, doch nach einem Vulkanausbruch trennt nun ein erkalteter Lavastrom die beiden Lagunen voneinander. Unser Mittagessen bekommen wir in einer kleinen Halle zusammen mit einer französisch sprechenden Gruppe serviert. Es gibt zur Vorspeise eine leckere Gemüsesuppe, als Hauptgang entweder ein vegetarisches Gemüseomelette oder Hühnchen mit Reis, Quinoa und Salat. Den Nachtisch verweigere ich, denn es gibt Götterspeise. Nach dem Mittagessen ist Marin satt und döst ein wenig im Auto während unser Fahrer die knapp 120 km zurück nach San Pedro fährt.
Der Nachmittag ist gefüllt mit der Aufarbeitung der letzten Tage in Bolivien. Danach heißt es duschen, packen und ins Bett gehen!