Valparaiso – oder kurz Valpo genannt – ist für seine Streetart bekannt. Und gleich am Tag unserer Ankunft macht sie ihrem Ruf alle Ehre. Doch zuerst ging es früh morgens von San Pedro mit dem Sammeltaxi (das uns innerhalb des vereinbarten Zeitrahmens abholt) nach Calama, von wo wir um kurz nach 9 Uhr in die Hauptstadt Santiago de Chile fliegen. Von dort geht es dann erst mit einem Bus zum zentralen Busbahnhof in der Stadt und von dort mit dem Bus weiter nach Valpo. Unser Hostel liegt sehr zentral, so dass wir uns zu Fuß aufmachen und erstmal was zum Mittagessen suchen (um halb 3). In einem Café bekommen wir leckere Sandwiches und frisch gestärkt erkunden wir die Stadt und machen zahlreiche Bilder der vielen Gemälde an den Hauswänden. Dabei geht es stetig rauf und runter – schließlich ist Valpo auf 45 Hügeln erbaut. Wir verlieben uns gleich in die vielen kleinen Gässchen und die gemütliche Atmosphäre der Studentenstadt am Meer. Zurück im Hostel kochen wir uns noch Abendessen und gehen dann nicht zu spät ins Bett. Schließlich ist reisen und Städte anschauen anstrengend.
Am nächsten Morgen machen wir uns nach dem Frühstück im Hostel auf zum Plaza Sotomayor, denn dort startet um 10 Uhr die alternative Stadtführung von Tour4Tips, die an die etwas alternativeren Plätze führt. Wir sind als Deutsche natürlich etwas zu früh, aber kurz nach 10 Uhr geht es dann los und wir erfahren viel über Valpo, sehen viele verschiedene Ecken, fahren mit dem Bus #612 hoch auf einen der vielen Hügel und erfahren nebenher auch noch etwas über die chilenische Politik, vor allem die sozialistische Zeit zwischen 1970 und 1973, den Militärputsch und die daran anschließende Zeit unter Diktator Pinochet. Nach einem leckeren Mittagessen (Suppe mit Meeresfrüchten) machen wir nachmittags gleich noch die Highlightstour, die uns an die bekannten Plätze führt. Auch hier erfahren wir einiges Wissenswertes über Valpo. Abends machen wir uns im Hostel wieder was zum Essen und tauschen uns mit anderen Reisenden aus, was sie empfehlen können. Nach so vielen Treppen rauf und runter sind wir aber auch ziemlich müde und gehen recht früh ins Bett.
Am letzten Tag geht es morgens zu den Klaviertreppen bei der lutheranischen Kirche, lassen uns vom Duft der am Straßenrand aufgebauten Obststände verführen und kaufen, in für uns untypischer Saison, ein Kilo Erdbeeren, „verlaufen“ uns dann absichtlich ein bisschen in den Gässchen und sind zur richtigen Zeit am richtigen Ort :-D. Wir kommen an einem schönen Haus vorbei, als ein Mann im Daimler rausfährt. Er fragt uns, ob wir Fotos mögen und als wir dies bejahen, ruft er den Portier an, der uns die Tür öffnet und uns auf die Dachterrasse mit (fast) 360° Blick führt, damit wir dort ein paar Fotos machen können. Danach geht es weiter durch die Gässchen von Valparaiso, bis wir Richtung Gemüse-, Obst- und Flohmarkt auf der Avenida Argentina weiterziehen. Am Wochenende gibt es in hier immer einen riesigen Markt, der echt einen Besuch wert ist. Von ganzem Fisch über verschiedenes Obst und Gemüse, Klamotten, Technik und allem möglichem Drogeriebedarf gibt es alles, was das Herz begehrt. Und ein paar Streetfoodstände findet man zwischendurch auch noch… Echt ein Erlebnis, allerdings wird man auch immer wieder von den Leuten gewarnt, auf seine Habseligkeiten im Gedränge aufzupassen. Uns wurde aber nichts geklaut und wir haben auch nicht bemerkt, dass es jemand versucht hätte. Zum Abschluss unseres Streifzugs nehmen wir noch eine der vielen Standseilbahnen am Hafen auf den Cerro Artilleria. Von oben hat man einen tollen Ausblick auf den Hafen und die Stadt bis hinüber nach Vina del Mar. Zurück im Hostel gibt es noch Abendessen und einige gute Tipps für unseren Aufenthalt in Neuseeland von zwei Mädels aus Auckland. Und dann ruft auch schon wieder das Bett…