Nach dem Frühstück mit frischer Mango ging es weiter gen Norden vorbei am Cape Tribulation bis zu einem Bach, ab dem man nur noch mit einem 4WD-Auto weiterkommt. Am Cape Tribulation machten wir bei schwülen Temperaturen einen Boardwalk, wo wir gleich zu Beginn einen Leguan entdeckt und fotografiert haben. Mit einem Stopp an Cow Bay mit einer Schaukel am Strand ging es weiter Richtung Süden. Auf dem Weg zurück nach Port Douglas dann die Überraschung – uns lief ein Kasuar wenige Meter vor dem Auto über die Straße. Diese mit dem Emu verwandten Laufvögel werden ca. 1,5 Meter groß und sind sehr selten, so dass wir nicht damit gerechnet hatten, einen frei zu sehen. Sie leben in Australien nur im Norden der Ostküste auf einem schmalen Küstenstreifen im Regenwald. Man geht davon aus dass es nur noch ca. 1000 wild lebende Kasuare in Australien gibt. Die größte Bedrohung ist ihr schrumpfender Lebensraum, weshalb sie immer öfter auch Straßen überqueren und dabei von Autos erfasst werden. Umso mehr haben wir uns drüber gefreut und konnten sogar noch einige wenige Schnappschüsse machen! In Port Douglas angekommen, haben wir einen Tagesausflug zum Tauchen und Schnorcheln ans berühmte Great Barrier Reef gebucht. Unser Campingplatz lag nahe am Strand, so dass wir das gute Wetter und die Flut genutzt haben, um uns in die Fluten zu stürzen. Wer Marin kennt weiß, dass er nicht gerade eine Wasserratte ist. Aber die warmen Wassertemperaturen mit 27° C haben auch ihn bewogen, ins warme Nass zu springen! Zum Abendessen ließen wir uns dann Hähnchengeschnetzeltes mit Spargel und Reis schmecken.
Am nächsten Morgen hieß es früh aufstehen, da unsere Ausfahrt um 8 Uhr losging. Und ich musste ja noch meine Kontaktlinsen reinmachen, was mangels Übung derzeit noch ein bisschen dauert. An der Marina kamen wir an vielen Menschenschlangen vorbei und befürchteten das Schlimmste. Schließlich hatten wir gehört, dass bei manchen Touranbietern bis zu 80 Gäste an Bord sind. An Bord der Aqua Quest von Diver Den dann aber die Erleichterung: inklusive Crew waren wir nur 24 Personen, so dass einem entspannten Tauch- und Schnorcheltag nichts im Wege stand. Nach 1,5 Stunden Fahrt über das recht ruhige Meer waren wir am ersten Tauchspot am St. Crispin Reef, wo für Marin 2 und für mich 1 Tauchgang auf dem Programm standen. Das Reef war sehr farbenprächtig und wir haben viele verschiedene Fische, aber keine Haie oder Rochen etc. gesehen. Nach der Weiterfahrt zum zweiten Tauchspot Agincourt Reefs gab es leckeres Mittagessen und anschließend jeweils einen weiteren Tauchgang, bevor es wieder zurück zum Hafen nach Port Douglas ging. Dort haben wir uns entschieden, gleich noch ein paar Kilometer zu fahren und in Cairns einen Campingplatz zu suchen. Nach langem hin und her welchen Platz wir denn nun nehmen sollten, fanden wir schließlich einen günstigen Campground mit Internet, gut ausgestatteter Küche und Stromanschluss für 30$.
Von Cairns sind wir recht früh aufgebrochen da wir gelesen hatten, dass man am Peterson Creek Schnabeltiere – nur eine von zwei Säugetierarten, die Eier legen – sehen kann. Leider sind diese nur in der Dämmerung morgens oder abends zu sehen. Wir unterschätzten allerdings die Fahrtstrecke und benötigten mehr Zeit als ursprünglich gedacht, sodass wir am Creek erst gegen 10 Uhr ankamen. Daher sind wir dann bald weiter nach Süden gefahren. Zuvor haben wir aber noch den Wasserfall-Loop mit den drei Wasserfällen Milla Milla, Zillie und Ellinjaa gemacht, die trotz fehlendem Regen beeindruckend waren. Über die Tablelands, in denen es viele Kühe gibt und auch Obst gedeiht hier sehr gut und so haben wir uns am Straßenrand mit Mango und Drachenfrüchten eingedeckt, ging es zurück an die Küste. Da es im Norden Australiens sehr heiß war, haben wir uns bei K-Mart einen kleinen Tischventilator gekauft, der dafür sorgte, dass wir die nächsten Nächte besser schlafen konnten. In Mission Beach fanden wir einen netten Campingplatz direkt am Meer, so dass wir uns vor dem Abendessen noch beide in die Fluten gestürzt haben – bei 30°C Luft- und 29°C Wassertemperatur konnte ich auch Marin ohne großes Zureden überzeugen, ein Bad zu nehmen. Marin ist nachts um 2 Uhr aufgestanden, um ein paar Bilder der Milchstraße zu schießen, nachdem er abends noch einen guten Fotospot ausgemacht hatte.
Am nächsten Morgen ging es weiter nach Townsville. Auf dem Weg gibt es bei Cardwell Spa-Pools, allerdings fehlte diesen leider der Regen und somit das Wasser, so dass anstelle von tiefblauen Pools nur eine braune Dreckbrühe übrig war und wir über die Murray Falls nach Townsville weitergefahren sind. Den Stopp an den Wallamen-Wasserfällen mussten wir leider auch ausfallen lassen, da wir auf TripAdvisor gelesen hatten, dass diese aufgrund fehlenden Regens trocken waren. So kamen wir relativ früh auf dem Campingplatz in Townsville an und konnten noch ein paar Dinge erledigen bevor wir in freudiger Erwartung auf die kommende Nacht (dem Ventilator sei Dank) schlafen gingen.
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