Ein ganz besonderes Highlight unserer Reise sollte von Airlie Beach aus starten. Wir hatten eine Tour auf einem Segelboot für die Whitsundays und das äußere Great Barrier Reef zum tauchen gebucht. 3 Tage und zwei Nächte hatten wir uns für diesen Ausflug Zeit genommen. Die Wettervorhersage hatten wir schon vor Tagen immer wieder angeschaut und verfolgt. Leider hat sich das Wetter in diesem Zeitraum nur unwesentlich verbessert, denn ein Zyklon näherte sich dem Festland und schob kräftige Regenmassen und Winde vor sich her. Trotzdem liefen wir pünktlich aus dem Hafen aus und steuerten mit direktem Kurs auf White Haven Beach. Die zum Weltnaturerbe zählende Insel und deren Buchten bestehen aus Sand welcher zu 99,8% aus Silicium besteht und sehr fein und weiß ist. Hier darf kein Sand entwendet werden, es sei denn man heißt NASA und will ein Weltraum Teleskop Namens Hubble bauen und braucht dafür extrem hochreines Silicium für die Linsen. Das Wasser der Lagune schimmert türkis-bläulich im Sonnenlicht. Schon allein die Fahrt mit unserem Beiboot vom Segelschiff zum Strand war ein Abendteuer, da auf dreiviertel der Strecke der Außenborder nicht mehr mitspielen wollte und stehen blieb. Nach einer halben Stunde wandern standen wir bei Sturm und Regen auf einer Aussichtsplattform. Vor uns eher eine trostlose Bucht, die ganz und gar nicht nach dem aussah was jeder der Gruppe so von Prospekten und Internetseiten kannte. Durch den heftigen Regen fingen sogar die teuersten Regenjacken an, Wasser durchsickern zu lassen und der Wind tat das übrige damit ich mich beim anschließenden Strandspaziergang ein windgeschütztes Plätzchen suchte, um nicht zitternd da zu stehen. Auch unser Guide fragte sich so langsam warum man bei diesem Wetter so eine Tour überhaupt startet und machte auch keinen Heel daraus dies öffentlich zu äußern. Zurück auf dem Boot, auf welches wir mit Hilfe eines anderen Bootes kamen, fuhren wir in eine geschützte Bucht um dort die Nacht zu verbringen. Nach einem kurzen Telefonat mit dem Bootseigentümer stand fest, dass wir am Morgen zurück in den Hafen fahren würden. Gegen Mittag und knapp 24 Stunden auf dem Boot erreichten wir nach heftigem Seegang und der ein oder anderen „Fischfütterung“ den Hafen. Wir verließen das Boot und machten uns auf den Weg Richtung Büro um die versprochene Entschädigung abzuholen. Der Bootseigner hatte grob ein drittel des ursprünglichen Betrags dort hinterlegt. Als die Gruppe das Büro erreichte waren wir uns schnell einig, dass diese Summe für nur ein drittel der erbrachten Leistung nicht ausreichend wäre. Außerdem hatten wir keinen einzigen Tauchgang absolviert, was Hauptbestandteil des Ausflugs gewesen wäre. Glücklicherweise kristallisierte sich schnell ein Redensführer heraus und auch die Gruppe agierte gut als Einheit um unsere Forderungen nach einer höheren Entschädigung durchzusetzen. Doch wie so oft ist plötzlich keiner der verantwortlichen Manager mehr zu sprechen oder erreichbar. Nach viel Druck und Telefonaten, hatten wir ein Treffen mit dem Bootseigner für den Nachmittag arrangiert, welches wir uns auch hätten sparen können, denn er wich nicht von seinem Angebot ab und verließ mitten im Gespräch die Runde. Letztendlich blieb uns keine andere Wahl als das Geld anzunehmen. Am Abend gingen wir damit als Gruppe zusammen in Airlie Beach gemütlich Essen.
Am nächsten Morgen schliefen wir aus und fuhren anschließend eine recht kurze Etappe bis Cape Hillsborough. Doch wegen heftigen Regenschauern und ständigem Seitenwind mit teils stürmischen Böen war selbst eine Autofahrt von grob drei Stunden sehr anstrengend. Am Campingplatz angekommen machten wir daher erst einmal einen ausgedehnten Mittagsschlaf bevor es in der Dämmerung an den Strand ging um Kängurus und Wallabies zu sehen. Leider konnten wir dort keine entdecken, lediglich auf der Wiese oberhalb des Strandes waren einige Tiere zu sehen.


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