Heute geht es also auf die weltgrößte Sandinsel. Von unserem kostenlosen Übernachtungsplatz fuhren wir ca. 10 Min zum Büro von DropBear Adventure, dem Veranstalter dieser 3-Tagestour. Nachdem wir uns mit einigen anderen mehrere Sicherheitsvideos angesehen hatten, verteilten wir uns auf die Fahrzeuge, wobei erfahrene Fahrer für die Fahrt gesucht wurden. Durch unsere Erfahrung in Neuseeland und einige Wochen im australischen Verkehr, stellte ich mich für die Strecke zur Verfügung. Zunächst ging es nach Rainbowbeach wo wir einige weitere Personen mit in unsere Fahrzeuge aufnahmen. Mit allen an Bord der Fahrzeuge erreichten wir bald die An-/Ablegestelle der Fähre, die uns auf Fraser Island oder wie die Ureinwohner sagen K’Gari (das bedeutet Paradies) bringen wird. Vom Strand auf der anderen Seite ging es über den inländigen Weg für circa 1,5 Stunden über Stock und Stein, Schlaglöcher und losem Sand bis wir an unserer Unterkunft ankamen. Wir verteilten uns auf unsere 8-Bett Zimmer, auf die wir wegen des starken Regens geupdatet wurden, anstelle in Zelten zu schlafen. Kaum hatten wir unser Gepäck in die Zimmer gepackt, ging es auch gleich weiter zum Lake Wobby, ein Süßwassersee der an seiner tiefsten Stelle 12m tief ist. Er entsteht, weil eine Wanderdüne den Abfluss einer Quelle blockiert und so das Wasser anstauen ließ. Die Düne wandert pro Jahr etwa einen Meter Richtung Quelle, sodass der See in ca. 10-12 Jahren völlig von der Düne verschlungen sein wird. Der nächste Tag war gerappelt voll. Es hieß also früh aufstehen, denn die Abfahrt war auf 7 Uhr festgelegt. Wir fuhren mit 80km/h über den harten Sand, denn es war Ebbe. Vorbei am Schiffswrack SS Maheno bis in den hohen Norden der Insel, zu den Indian Heads. Das Schiffswrack war ursprünglich ein Luxusliner der Australier, welches 1935 gebaut wurde. Später ist es an die Japaner verkauft worden und bei dem Versuch es von Sydney nach Japan zu schleppen riss das Seil bei Fraser Island und das Schiff trieb auf die Sandinsel. Im zweiten Weltkrieg diente das Wrack der australischen Marine dann als Übungsobjekt um Schiffe zu entern. Auch die Airforce nutze es als Zielscheibe, war aber wenig erfolgreich. Von 70 Bombenabwürfen traf nur eine das Schiff.
An den Indian Heads war dann die Möglichkeit in den dortigen natürlichen Felsenpools, den sogenannten Champagne Pools, zu baden. Ihren Namen verdanken sie den feinen Perlen wenn bei Ebbe die Wellen über die Felsen schlagen und ein leichtes prickeln zu spüren ist.
Auf dem Rückweg und nach dem Mittagessen machten wir eine ausgiebige Pause am Ely Creek. Einem Süßwasserbach, der in der Mitte der Insel entspringt und bis an die Küste reicht. Mit aufblasbaren Schwimmringen kann man sich ganz gemütlich bis ans Meer treiben lassen und so die wunderschöne Natur betrachten.
Den Abend ließen wir gemütlich mit Hähnchen, Reis und kalter Cola ausklingen. Die Nacht war erholsam, denn wir hatten keine Schnarcher im Zimmer! Am nächsten Tag fuhren wir mit unseren allradgetriebenen Geländewagen zum Lake McKenzie, dem größten Süßwassersee der Insel. Dort hatten wir ausgiebig Zeit zum Schwimmen und Baden. Ich nutze die Zeit um einige Luftaufnahmen zu machen. Gegen 13.30 Uhr machten wir uns, nach einem kurzen Stopp bei unserer Unterkunft auf den Rückweg Richtung Noosa wo wir um 17.30 Uhr ankamen.
Wir nutzten die Helligkeit aus und fuhren noch ein Stück Richtung Australien Zoo, den wir am nächsten Tag besuchen würden. Die Stellplatzsuche gestaltete sich etwas schwierig, denn es war schon spät und die Rezeption hatte auf unserem ersten Platz schon geschlossen. Als wir uns entschlossen uns auf einen Platz zu stellen und am nächsten Tag zu bezahlen, sprach uns der Besitzer an und lachte über unser Vorhaben. Er hatte scheinbar schlechte Erfahrungen mit „solchen Campern“ gemacht und bat uns sehr unfreundlich seinen Platz zu verlassen. Die Nacht verbrachten wir schließlich auf einem Sportplatz. Dieser war dafür günstig!
Am nächsten Morgen ging es dann kurz vor 9 Uhr weiter, damit wir zur Öffnung am bekannten Australien Zoo waren. Der Gründer, Steve Irwin ist weltweit bekannt durch seine Sendung Crocodile Hunter, die ich als Kind sehr gerne geschaut habe. Leider ist Steve Irwin vor einigen Jahren durch einen Stachelrochen gestorben, aber seine Frau und seine beiden Kinder führen sein Erbe fort mit dem Ziel, den Besuchern die Tiere zu zeigen, damit diese sie ebenfalls schützen möchten. Im Zoo angekommen fuhren wir erst mit dem Shuttlezug bis zum anderen Ende in den afrikanischen Bereich, wo wir Nashörner, Giraffen, Zebras, Meerkatzen, Tiger, eine Boa Constrictor sowie zahlreiche Lemuren, die zwischen den Besuchern herumsprangen beobachten konnten. Wir hofften allerdings, einen Großteil der Tiere noch in Südafrika in freier Wildbahn zu sehen. Trotzdem war es sehr schön, die Tiere in den großzügig gestalteten Gehegen zu sehen. Außerdem konnte man im Zoo Koalas streicheln, Eva war ganz begeistern vom weichen Fell der Koalas. Hier bekommen die Koalas auch immer genug Ruhezeiten und es kommt immer nur 1 Koala für ca. 1/2 h dran, der dann von den Besuchern gestreichelt werden kann. So werden die Schlafzeiten der Koalas, die doch beträchtlich sind, möglichst wenig gestört. Weiter ging es vorbei an Wallabies und Kängurus zu einer der Hauptattraktionen des Zoos, dem Crocoseum. Dort gibt es jeden Tag um 12 Uhr eine halbstündige Show mit Papageien, großen Greifvögeln, Kakadus und natürlich Krokodilen, die man nicht verpassen darf. Natürlich ist alles ein bisschen amerikanisiert, aber man erfährt auch einiges über die Wildtiere, zum Beispiel dass Krokodile so lange ungefährlich sind, bis man ins Wasser läuft. Nach diesem langen aber auch interessanten Tag mussten wir noch ein kleines Stückchen nach Brisbane fahren, wo wir an einer Tankstelle unseren Campervan sowohl von innen als auch außen reinigten, da wir ihn am nächsten Tag vor unserem Abflug nach Sydney gereinigt zurück geben mussten.


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