Der Tag fing wieder sehr früh für uns an, denn wir mussten vor unserem Abflug noch vor den Öffnungszeiten den Camper abgeben und zum Flughafen kommen. Gott sei Dank hat der dortige Mechaniker unser Fahrzeug in Empfang genommen und wir kamen mit dem Taxi rechtzeitig am Flughafen an. Dort checkten wir wie gewohnt selber ein. Auf dem Flug nach Sydney dann die Überraschung. Als eine der wenigen Passagiere bekamen wir einen Snack und ein Getränk für jeweils maximal 5$. Warum und weshalb konnte man uns nicht erklären aber scheinbar hatte ich es beim buchen mit angegeben. Beim späteren genaueren hinsehen unserer Buchung konnte ich aber so ein Extra beim besten Willen nicht finden. Es war trotzdem eine nette Überraschung 🙂
Unsere Unterkunft für die nächsten vier Tage lag in Darlinghurst, einem belebten Viertel Sydneys, das ganz in der Nähe des Hafens und der Oper liegt. Von dort unternahmen wir unsere Entdeckungstouren quer durch diese spannende Stadt.
Am Tag unserer Ankunft, nachdem wir mit dem Taxi vom Flughafen zur Unterkunft gefahren waren, wollten wir zuerst das Wahrzeichen Sydneys sehen. Aus Christchurch in Neuseeland kannten wir bereits das Konzept der lime’S E-Scooter oder E-Bikes die mit einer App entsperrt und je nach Benutzungsdauer bezahlt werden. Wir schnappten uns eines dieser Fahrräder, Eva auf dem Sattel ich verbotenerweise auf dem Gepäckträger, und so fuhren wir bis zur Spitze des königlich botanischen Gartens. Vom Mrs. Macquarie’s Point hat man den besten Blick auf Oper UND Brücke. Zum Abendessen musste ein schneller Stopp beim Thailänder um die Ecke reichen, denn trotzdem Sydney und Brisbane fast auf dem gleichen Längengrad liegen, liegt 1 Stunde dazwischen. Brisbane und ganz Queensland hat nämlich Winterzeit, wohingegen Sydney in New South Wales liegt und keine Winterzeit hat. Demnach hatten wir auch nicht bedacht, dass Restaurants schon um 21 Uhr zu machen wobei es auf unseren Uhren erst 20 Uhr war.
Der kommende Tag startete gemütlich. Nach einer ausgiebigen Nachtruhe startete er mit einer Free Walking Tour für drei Stunden quer durch Sydney. Vorbei an hohen Bankgebäuden und historischen Kirchen, bis hin durchs Partyviertel zum Hafen und der Brücke. Bei der Stadtführung bekamen wir wieder interessante Einblicke und Informationen zur bekanntesten Metropole Australiens, auch wenn sie nicht die Hauptstadt ist, da sich Sydney und Melbourne nicht einigen konnten, wer Hauptstadt werden sollte. In der Nähe des Hafens aßen wir dann in einem Foodcourt zu Mittag, bevor wir zur Oper aufbrachen, da wir dort eine Führung gebucht hatten. Leider konnten wir in den meisten Räumen keine Fotos machen, da entweder Aufbauarbeiten oder Proben stattfanden oder aber Kulissen aufgebaut waren, die urheberrechtlich geschützt sind. Es war aber trotzdem interessant zu sehen, wie der Däne Jørn Utzon die Oper sehr fortschrittlich konzipiert hatte. Aus finanziellen Gründen wurden die Baupläne der Oper im Laufe der Zeit geändert und der Architekt hat das fertige Werk nie in Natura gesehen. Allerdings sind sein Sohn – und inzwischen sogar der Enkelsohn – in die weiteren Umbaupläne involviert, so dass das Erbe weiterlebt. Auch damals schon wurden bei öffentlichen Bauwerken Kosten und Bauzeit deutlich überschritten… Die Oper in Sydney ist das einzige Gebäude, das zu Lebzeiten des Architekten als UNESCO Welterbe ausgezeichnet wurde. Anschließend sind wir mit der Fähre zum McMahons Point gefahren wo sich auch der Vergnügungspark „Loona Park“ befindet. Zurück sind wir über die Brücke gelaufen. Von dort hat man einen tollen Ausblick auf den Hafen und das Wahrzeichen Sydneys, die Oper. Am frühen Abend nutzten wir die Gelegenheit, um nach dem Spaziergang über die Brücke im bekannten Party- und Ausgehviertel „The Rocks“ Abend zu essen. Der Heimweg war durch ein heftiges Gewitter kurz und nass. Deswegen verschoben wir unseren abendlichen Besuch bei der Oper für die Lightshow auf einem der Segel auf morgen.
Am nächsten Morgen war vom Gewitter nichts mehr zu sehen und der Himmel war tief blau und wolkenlos. Wir beschlossen kurzer Hand nochmals zum Circular Quay zu fahren und einige Bilder bei schönem Wetter zu fotografieren. In Richtung Bondi Beach kamen wir dann mit dem Bus an vielen verschiedenen viktorianischen Häusern vorbei. Als wir am Strand ankamen war er voller Menschen, die scheinbar die gleiche Idee hatten wie wir. Wir spazierten ein bisschen am Strand entlang, genossen die Sonne und die Aussicht von einem der umgebenden Hügel und aßen an der Strandpromenade Pizza zum Klang der Wellen. Mit dem Bus ging es weiter nach Watson Bay. Vom dortigen Leuchtturm hat man einen wunderbaren Blick über den Pazifischen Ozean und in die Bucht von Sydney. Der dortige Hornby Leuchtturm wurde erbaut, nachdem vor der Küste in kürzester Zeit hintereinander zwei Schiffe auf Grund gelaufen waren. Wir hatten gehofft auf dem Rückweg die Oper und die Brücke vom Wasserweg aus schön zu sehen, doch es fing an heftig zu regnen und so verschwand die Oper mit Brücke im Regennebel. Unser Schlechtwetterprogramm war shopping. Es war Zeit auch etwas für unsere Daheimgebliebenen zu suchen. Was sei an dieser Stelle nicht verraten ;-). Aber wir haben etwas einzigartiges und schönes gefunden. Nach erfolgreichem Einkauf machten wir uns auf den Heimweg als uns abermals ein heftiges Gewitter, diesmal mit Tischtennisball großen Hagelkörnern überraschte. Glücklicherweise konnten wir uns bei einer nahegelegenen Bushaltestelle unterstellen und auf unseren Bus in Sicherheit warten. Später am Abend gingen wir dann in der Nähe unserer Unterkunft noch lecker libanesisch essen.
Tags darauf fuhren wir erst später los, da Paddy’s Haymarket in Chinatown erst um 10 Uhr öffnete. Dort waren wir kurz nach Öffnung der Tore und haben nach weiteren Souvenirs geschaut und außerdem sehr günstig Obst eingekauft. Zum Mittagessen ging es dann nochmals zu „The Rocks“, wo wir auf dem Streetfoodmarket griechisches Pide mit Lamm bzw. Hühnchen erstanden, was auch sehr lecker war. Zum Nachtisch ließen wir uns die Kirschen vom Haymarket am Circular Quay mit Blick auf Oper und Brücke schmecken. Frisch gestärkt machen wir uns zu St. Marys Cathedral auf, wo wir die Ruhe und festliche Beleuchtung genossen. Draußen auf der Parkbank aßen wir den Rest der Kirschen, bevor wir uns wetterbedingt dazu entschieden shoppen zu gehen anstelle nochmals mit der Fähre zu fahren. Wir verkrochen uns in eine der vielen Shopping-Malls in der Pitt Street, um für Weihnachten ein passendes und vor allem schickes Kleid für Eva zu finden. Nach kurzer Zeit hatten wir nicht nur das Kleid sondern auch noch die passenden Schuhe gefunden. Nach all dem Trubel und angesichts des Regens und der kühlen Temperaturen benötigten wir Kaffee oder Tee und Kuchen, so dass wir im Internet nach einem netten Kaffee suchten. Verschlagen hat es uns ins „The Grounds of the City“, einem klassisch eingerichteten Kaffee und Restaurant mit bemerkenswerter Bar, an der wir Platz nehmen durften. Wir bestellten beide Tee mit dem Kuchen des Tages (der aber aus war, stattdessen hatten wir dann Himbeer-Mangokuchen). Wir dachten fast schon, dass unsere Bestellung vergessen wurde, da kamen plötzlich zwei riesige Stücke Himbeer-Mangokuchen mit Sahne, die aber vorzüglich schmeckten. Als wir mit dem Kuchen fast fertig waren, kam dann auch unser Tee, ebenfalls eine ordentliche Portion! Nach dem Abendessen in Potts Point, bei dem wir uns ein Essen teilten, hatte sich der Himmel wieder aufgeklart, so dass wir mit zwei Tagen Verspätung doch noch die beeindruckende Lightshow auf einem kleineren Segel der Oper bewundern konnten. Nach diesem erlebnisreichen Tag mussten wir in unserer Unterkunft noch ein bisschen packen, denn am nächsten Morgen stand unser Flug nach Johannesburg auf dem Programm.

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